Die Scheichtümer am Golf wissen um die Endlichkeit ihrer Haupteinnahmequelle Öl, also suchen sie nach Alternativen. Das Emirat Abu Dhabi möchte die erste Öko-Stadt der Welt mitten in der Wüste errichten; Beginn von Masdar City war 2009 und bereits im Jahre 2016 soll sie der Wohnort für fast 50.000 Menschen sein. Nähere Informationen sind unter Masdar City zu finden.
Masdar City wird keine CO2-Emissionen und keinen Müll produzieren. Erreichen will man dieses ambitionierte Ziel mit folgenden Komponenten:
(1) Der Verkehr besteht nur aus Fußgängern, Fahrradfahrern und einer elektrische Kabinenbahn, deren Kabinen laut Angaben von geo-online „Platz für sechs Personen bieten und auf 1500 verschiedene Ziele programmiert werden können, die sie automatisch ansteuern“.
(2) Die Abfallwirtschaft basiert auf vollständiges Recycling. Produkte, die nicht recycelt werden können, werden zu Energie durch Verbrennung mit modernen Technologien verbrannt.
(3) Häuser werden energieeffizient gebaut und über die Kühle von tieferen Erdschichten gekühlt.
(4) Die Stromproduktion erfolgt auf Basis von Solar- und Windkraftwerken:
– ein erstes Solarkraftwerk soll genug Strom für den Bau der Stadt liefern. Später soll es zum größten Kraftwerk der Welt ausgebaut werden.
– Sultan Ahmed Al Jaber, Vorstandschef der Energiebehörde Abu Dhabis will 1,3 Milliarden Euro in die Produktion von Solarzellen-Folien investieren.
(5) aufbereitetes Brauchwasser soll zur Bewässerung von öffentlichem Grün und Äckern dienen.
(6) Trinkwasserbereitstellung mittels Meerwasserentsalzung.
(7) Die Stadtplanung erfolgt so, dass die Häuser den öffentlichen Wegen und sich gegenseitig Schatten spenden. Damit liegt die durchschnittliche Temperatur in der Theorie um 20 Grad Celsius niedriger als außerhalb der Stadt.
Funktioniert dies alles auch in der Praxis, dann kann dies ein lebenswerter Ort mit Modellcharakter in einer lebensfeindlichen Umgebung werden. Eine Videoanimation der englischen Architekten Fosters & Partners gibt einen ersten Eindruck was da in der Wüste entstehen soll.